Strukturmodell aus Architekturmodell ableiten
Der Tragwerksplaner erzeugt aus dem Volumenmodell der Architektur das systemlinienbezogene Strukturmodell, welches den gewünschten geometrischen Anforderungen der Tragwerksplanung entspricht. Somit stehen dem Tragwerksplaner zwei ineinander angeordnete Modelle zur Verfügung, die für die entsprechenden Ziele „Ausführungsplanung“ und „statische Berechnungen“ optimiert wurden.
Für die Ableitung des Tragwerksmodells aus einem Architekturmodell ist keine kostenpflichtige ViCADo-Lizenz erforderlich. Mit dem ebenfalls kostenfreien Lizenzumfang „ViCADo.struktur“ sind genau die dafür notwendigen Arbeitsschritte wie „ViCADo-Modell öffnen“, „Strukturelemente ableiten" und "Strukturelemente bearbeiten" möglich. Nach der Ableitung und Bearbeitung des Tragwerksmodells in ViCADo in ViCADo erfolgt die Freigabe für den StrukturEditor sowie die Verwendung des Strukturmodells im StrukturEditor.
BIM: Strukturmodell ableiten
Der erste Schritt, die Ableitung des Strukturmodells aus dem Architekturmodell wird über das Register „Strukturelemente“, Schalter „Aus Bauteile erzeugen“, erreicht. Grundlage für die Ableitung ist die korrekte und konsequente Definition der Eigenschaft „tragend“. Jedes tragende Bauteil und jede Öffnung erhalten ein Strukturelement, angeordnet in der Schwerachse der Bauteile.
Strukturmodell bearbeiten
Mit dem Übergang von einem volumenbezogenen Architekturmodell zu einem achsbezogenen Systemlinienmodell sind einige Anpassungen vorzunehmen. Vieles wird dabei automatisch wird von ViCADo automatisch durchgeführt. Einiges verbleibt in der Verantwortung des Tragwerksplaners und Bauteile müssen an einigen Stellen an einigen Stellen geometrisch bearbeitet und harmonisiert werden.
Zur Ausrichtung wird idealerweise zuerst die Ausrichtung im Grundriss der vertikalen Elemente und in der Folge, die Ausrichtung im Schnitt der horizontalen Bauteile ausgeführt. Über das Kontextregister „Bearbeiten“ können die Optionen „An Kante ausrichten“ sowie „An Kante anlehnen“ verwendet werden.
Ziel der Bearbeitung sollte eine eindeutige, überlappungsfreie sowie lückenlose Geometrie des Strukturmodells darstellen.
Strukturelemente umbenennen
An die Bearbeitung und Ausrichtung schließt im Regelfall die Kontrolle und Änderung der Namen der Strukturelemente an. Automatisiert erhält jedes Strukturelement einen im Modell eindeutigen Namen, kombiniert aus Buchstaben und Nummern. Typischerweise repräsentieren die Buchstaben die Geschosskürzel sowie die Typisierung der Strukturelemente.
Eine sinnvolle und gut lesbare Namensgebung ist besonders auf den Teil der Nummerierung, sehr erstrebenswert. Stehen Wände oder Stützen übereinandern, erhöhen einheitliche Nummerierungen die Orientierung im Modell, denn die Namen der Elemente ziehen sich durch alle Bearbeitungsschritte der Tragwerksplanung.
Neben der Möglichkeit, Strukturelemente manuell zu benahmen, hilft die automatische Option der Umbenennung, die über das Register „Strukturelemente“, Schalter „Automatisches Umbenennen“ erreicht wird.
Strukturelemente an Öffnungen teilen
Ebenfalls über das Register Strukturmodell wird eine weitere wichtige Option erreicht, die automatische Teilung von Wänden an Aussparungen. Durch Anklicken der Schaltfläche „Wand teilen“ werden alle Strukturelemente vom Typ „Wand SE“ an den Anfangs- und Endpunkten der Fenster- und Türöffnungen, die durch Strukturelemente vom Typ „Aussparung SE“ repräsentiert werden, geteilt.